FUU e.V.: Erfolgreicher Abschluss des 4. Umweltmanagement-Konvois

Würzburg - Bei der Abschlussveranstaltung des 4. Umweltmanagement-Konvois des Förderkreis Umweltschutz Unterfranken e.V. (FUU) in Würzburg wurden drei Unternehmen ausgezeichnet.

Bei allen Turbulenzen im aktuellen Weltgeschehen bleiben Umweltschutz und Nachhaltigkeit vorrangige Ziele auf allen politischen Ebenen. Für das Erreichen der angestrebten Klimaziele ist nicht zuletzt eine starke Beteiligung der Wirtschaft unerlässlich.
Um Unternehmen und Organisationen mit Firmensitz oder Niederlassung in Bayern, die Umweltschutz und Nachhaltigkeit in ihren Betrieben verankern wollen, dabei wirksam zu unterstützen, wurden der Umwelt- und Klimapakt Bayern und das BUMAP-Förderprogramm ins Leben gerufen.

FUU Abschluss 4. UM-Konvoi Gruppenbild


Über das Bayerische Umweltmanagement- und Auditprogramm (BUMAP) werden Einzelunternehmen, Verbände und sonstige Einrichtungen der Wirtschaft, finanziell bezuschusst, um in Bayern freiwillige Umweltleistungen zu erbringen und damit Teil des Umwelt- und Klimapakts Bayern zu werden. Neben einem Eintrag im Informationsportal www.umweltpakt.bayern.de sowie der App umweltpaktapp.bayern.de winkt als Anerkennung eine Urkunde und das Recht, das zugehörige Gütesiegel öffentlichkeitswirksam zu verwenden.

EMAS: weltweit anspruchsvollstes Umweltmanagementsystem

Voraussetzung dafür ist zum Beispiel die Einführung eines Umweltmanagementsystems. Kleinen und mittleren Betrieben stehen dazu verschiedene Zertifizierungsprogramme zur Verfügung. Am bekanntesten davon ist der internationale Standard ISO 14001. Über die damit verknüpften Anforderungen hinaus geht EMAS (Europäisches Eco-Management and Audit Scheme). Das anerkannt anspruchsvollste und wirksamste Umweltmanagementsystem weltweit beinhaltet nicht nur die Anforderungen der ISO 14001, sondern darüber hinaus eine öffentliche Umwelterklärung, die von einem staatlich zugelassenen Umweltgutachter validiert wird. Da sich die notwendigen Schritte erfahrungsgemäß besonders effizient in der Gruppe umsetzen lassen, fördert der Freistaat Bayern über das BUMAP-Programm Gruppenberatungsprojekte, hier bekannt als Umweltmanagement-Konvois.

Das insgesamt vierte Projekt dieser Art wurde nun mit einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung zu Ende gebracht, bei der drei der fünf Teilnehmer mit EMAS-Urkunde und Umweltpakt-Siegel ausgezeichnet wurden. Der 1. Vorstand des federführenden Initiators FUU, Dr. Stefan Müssig, freute sich mit den anwesenden Vertretern der Unternehmen CaderaDesign (Würzburg), Clario ERT (Estenfeld) und Syntacoll (Saal an der Donau). Die anderen beiden Teilnehmer Fa. Godelmann (Fensterbach bei Amberg) und Strobl Pumpen (Hilpoltstein) führen ihre Zertifizierungsaudits in den nächsten Wochen noch durch und werden nach der erfolgreichen Prüfung ebenfalls ausgezeichnet.

Alle Beteiligten äußerten sich zu dem erlebten Konvoi-Modell sehr zufrieden und erwarten eine ganze Reihe positiver Effekte durch die in ihren Betrieben eingeführten Maßnahmen - für ihren eigenen ökologischen Fußabdruck, in Bezug auf das geschärfte Bewusstsein der eigenen Mitarbeitenden und nicht zuletzt in der Außenwirkung bei ihren Kunden.

5. UM-Konvoi: Es sind noch Plätze frei

In den Startlöchern steht bereits der 5. UM-Konvoi mit der Mindestzahl von fünf Teilnehmern. Auf Alumina Systems (Redwitz), Frankana Caravan und Freizeit (Gollhofen), FREIKO (ebenfalls Gollhofen), bharchitekten und ILF Beratende Ingenieure (beide München) warten in den kommenden zwölf Monaten acht Workshops sowie mehrere Einzelberatungstermine unter der Betreuung der WUQM Consulting GmbH aus Würzburg.

Zwischen der Begrüßung und dem wichtigsten Teil der Veranstaltung, der Urkundenübergabe, standen drei kurze Vorträge auf dem Programm. Oliver Freitag, Bereichsleiter Innovation und Umwelt bei der IHK Würzburg-Schweinfurt, stellte EMAS in seiner aktuellen Version vor. Dabei ging er auf die wesentlichen Neuerungen ein, ebenso auf die aktuelle Statistik.
So stehen im Moment bundesweit 1.101 Organisationen mit 2.350 Standorten im EMAS-Register. 286 davon - das sind 26 % - sind in Bayern ansässig. In der europäischen Statistik steht Deutschland knapp hinter Italien auf Platz 2.

Eine weitere Neuerung ist die europäische Nachhaltigkeitsberichtspflicht. Diese gilt ab dem kommenden Jahr und betrifft alle Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden. Da die in EMAS enthaltene Umwelterklärung einen großen Teil der Berichtspflicht abdecke, seien die Inhaber dieses Gütesiegels im Vorteil, macht Oliver Freitag deutlich.

Als nächster Vortragender gab Würzburgs Klimabürgermeister Martin Heilig einen Einblick in die Klimaentwicklung der unterfränkischen Metropole. Unter dem Titel "Klimafaktor Wirtschaft" analysierte er die städtischen Klimaeffekte und zeigte die verschiedenen Handlungsfelder auf, in denen die Stadtverwaltung Würzburg bis zum Jahr 2040 zur Klimaneutralität führen möchte.
Welchen Stellenwert dabei die Wirtschaft einnimmt, wird beim Blick auf ihren Anteil ersichtlich, denn knapp 45 % der lokalen Emissionen stammen aus Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Dabei sind die damit verbundenen Verkehrsemissionen noch nicht berücksichtigt.

Zusammenfassend informierte Dr. Müssig die Anwesenden über den abgelaufenen UM-Konvoi, den Ablauf und das Förderschema. In seinen Rückblick schloss er auch die Vorgängerprojekte ein und verwies auf die in Kürze startende 5. Konvoi-Runde. Spontan könnten kurzfristig noch weitere Unternehmen auf den Zug aufspringen. Das Angebot ist sehr besonders, denn bayernweit ist der FUU aktuell der einzige regelmäßige Konvoi-Projektträger.
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Bildunterschrift:

Gruppenbild: „Abgeordnete“ der Teilnehmer am 4. und 5. UM-Konvoi mit den Initiatoren, Vortragsrednern und weiteren Offiziellen: 1. v.l.: Martin Heilig, Klimabürgermeister der Stadt Würzburg; 5. v.l.: Dr. Stefan Müssig, 1. Vorstand des Gastgebers FUU; 8. v.l: Oliver Freitag, Bereichsleiter Innovation und Umwelt der IHK Würzburg-Schweinfurt; 1. v.r.: Christian Graf, Landratsamt Würzburg, Fachbereich Klimaschutz, Energiewende und Mobilität.

Foto: Manfred Spörl

Weitere Infos zu FUU e.V. finden Sie unter www.fuu-ev.de