Stationsleitungen des Klinikums Main-Spessart bilden sich weiter

Lohr - Erfolgreich abgeschlossen haben drei Pflegekräfte des Klinikums Main-Spessart in abgelaufenen Jahr den Weiterbildungskurs zur Leitung einer Station oder eines Bereichs im Krankenhaus. Heidi Amrhein, Patricia Lenz und Giulio Assandria erhielten nach einer zweijährigen Weiterbildung ihr Zeugnis.

Berufsbegleitend absolvierten die drei ihre Weiterbildung, die über zwei Jahre verteilt viele Stunden des Lernens beinhaltete. „Mindestens 700 Stunden Theorie und 80 Stunden. Hospitation gehörten dazu“, erklärt die Absolventin Patricia Lenz und ergänzt: „Der erste Teil fand in der Akademie der Uniklinik in Würzburg statt. Der zweite Teil wurde wegen der Pandemie dann online angeboten.“

Lenz ist bereits seit Beginn ihrer beruflichen Karriere im Klinikum Main-Spessart. 2008 schloss sie die dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin mit dem Examen am klinikeigenen Bildungszentrum in Marktheidenfeld ab. Den weiteren Weg verfolgte sie zielstrebig: „Nach zwei Jahren wurde ich Praxisanleiterin. Seit sechs Jahren


Klinik-Main-Spessart

bin ich nun stellvertretende Stationsleitung der Allgemein- und Viszeralchirurgie.“ Zu den Unterrichtszeiten – sowohl in Präsenz als auch online – wurden die Teilnehmer vom Klinikum Main-Spessart als Arbeitgeber freigestellt. Berücksichtigt werden musste dies also auch im Dienstplan, weshalb auch die Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen auf den jeweiligen Stationen wichtig war. Heidi Amrhein, die als stellvertretende
Stationsleitung in der Abteilung Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin tätig ist, erinnert sich: „Wir waren immer blockweise außer Haus. Das war natürlich auch für die anderen Mitarbeiter auf der Station eine Herausforderung – besonders während des Pandemiebeginns – aber wir wurden immer unterstützt.“ Dabei hebt sie besonders hervor, dass trotz der Herausforderungen aufgrund von Corona kein einziger Unterrichtsblock ausgefallen sei – man sei dann sehr schnell auf Online-Veranstaltungen umgeschwenkt.

Auch ihre Projektarbeit, die erstmalig als Abschluss des Kurses gefordert war, wurde dann im Rahmen einer Videokonferenz präsentiert. Amrhein, die bereits 1987 ihre Pflegeausbildung begann und im Anschluss in verschiedenen Stationen eingesetzt war, beschäftigte sich im Rahmen der Arbeit mit dem Thema Medikamentensicherheit und bezog hierin auch die Erfahrungen des Kollegiums mit ein.

Der dritte Absolvent im Bunde ist Giulio Assandria. Der Abteilungsleiter der Neurologie sieht den Online-Anteil der Weiterbildung als wichtigen Impuls für die eigene Arbeit im Stationsalltag: „Gerade zu Beginn der Pandemie war es lange Zeit gar nicht möglich Besprechungen in der ursprünglichen Form abzuhalten, auch jetzt sind wir natürlich noch eingeschränkt. Für mich war schnell klar, dass wir den Wegfall der Präsenztermine durch Videokonferenzen auffangen müssen. Auch da hat mir die Weiterbildung sehr geholfen, da wir uns damit intensiv beschäftigt haben. Für die Digitalisierung, den Sprung nach vorne und den Mut neue Wege zu gehen, hat uns die Pandemie wie ich finde sogar wichtige Impulse gegeben.“

Kurs vermittelt unterschiedliche Krankenhaus-Kompetenzen

Im Kurs erhielten die Teilnehmer Einblick in verschiedene Bereiche des Krankenhauses – auch solche, die über die eigentliche tägliche Pflegetätigkeit hinausgehen. „Ob Qualitäts- oder Personalmanagement oder das Leiten von Teams – man erwirbt viel Wissen und auch Fähigkeiten, die man sonst im Alltag so nicht erwerben würde“, erzählt Lenz und Assandria ergänzt: „Für mich war die Weiterbildung unheimlich wichtig. Als Leitung ist man unmittelbar mit Herausforderungen konfrontiert. Oft fragt man sich dann: Mache ich das richtig? Mir hat das sehr viel Sicherheit gegeben. Deshalb bin ich dem Klinikum sehr dankbar, dass ich die Weiterbildung zügig beginnen durfte.“

Weiterbildungen sind ein wichtiger Teil der Personalstrategie des Klinikums, bestätigt Klinikreferent René Bostelaar. „Wir möchten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege – aber auch in allen anderen Bereichen – die Möglichkeit geben, sich fortlaufend weiter zu bilden. In der Vergangenheit hat das bereits gut funktioniert, denn unsere Fachkräfte auf den Stationen sind hochqualifiziert.

Die Gesundheitsbranche entwickelt sich rasant weiter, da müssen wir auch weiterhin am Ball bleiben.

Neben dem Theorieunterricht wurde der Lehrplan zudem durch externe und interne Hospitationen ergänzt. Amrhein gefielen besonders diese: „Ich war in verschiedenen Häusern in Würzburg eingesetzt. Hier fand ich es sehr interessant zu sehen, wie die Stationsabläufe in den anderen Häusern sind.“ Assandria blickte ebenso wie Lenz hinter die Kulissen des Bezirkskrankenhauses in Lohr. Die Erkenntnisse aus der Weiterbildung möchte er auch seinem fast 40-köpfigen Team zugutekommen lassen. Der 40-jährige hatte bereits während seiner Ausbildung den Wunsch eine Führungsrolle zu übernehmen: „Als Leitung gefällt mir besonders, dass ich meine Positivität und meine Ideen an das Team weitergeben kann. Menschen zu motivieren macht mir besonders
Spaß.“

Große Begeisterung und Motivation für den Pflegeberuf

Allen drei gemein ist die Begeisterung für den Beruf und die große Motivation, mit der sie auch die Weiterbildung absolvierten. Lenz freut sich vor allem darüber „einen Beruf zu haben, der sinnvoll ist und etwas verändert. Klingt kitschig, aber ich finde es schön, dass die Patienten bestenfalls besser oder gesünder nach Hause gehen als vorher.“ Aber auch die Herausforderungen der nächsten Jahre kennen die drei Absolventen gut
und hoffen darauf, dass sich die politischen Rahmenbedingungen in der Pflege in Deutschland verändern werden.

Bildunterschrift: Die drei Absolventen des Weiterbildungskurses zur Stationsleitung des Klinikums Main-Spessart (vlnr): Patricia Lenz, Giulio Assandria und Heidi Amrhein. Foto: Anja Hildenbrand